Diese Erinnerungsseite ist ein Nachruf über unseren leider viel zu früh verstorbenen
Freund Henning Wolff.
Wir nannten ihn
EDE
Ede Wolff
Wer kannte ihn nicht, den Ede Wolff, eigentlich hieß er
Henning Wolff aber jeder der ihn kannte, kannte ihn unter dem Namen EDE. Wer
Ede nicht kennt hat die Welt verpennt, so lautete sein Motto.
Kennengelernt habe ich Ede beim Boxer-Klub, obwohl wir
sehr lange beruflich, durch die Bundesmarine immer mal wieder sporadisch
Kontakt hatten, Ede fuhr beim 2. Schnellbootgeschwader, ich fuhr beim 2.
Zerstörergeschwader und im Marinearsenal in Wilhelmshaven lagen die
Schnellboote oft vor uns im „Päckchen“ an der Pier.
Anfang der 70ziger Jahre turnte Ede bei der Boxergruppe
Wilhelmshaven auf dem Übungsplatz herum.
Man sah ihn nicht aber man konnte ihn gut hören. Ede war
zu dieser Zeit Schutzdiensthelfer und diesen Job versah er gut und LAUT.
Später war Ede in der Gruppe Wilhelmshaven der
Ausbildungswart. Auch hier drang seine kräftige Stimme in jedes Ohr. Man kann
annehmen das Ede selbst schlecht hören konnte denn im Maschinenraum auf einem
Schnellboot ist sehr viel Lärm und der Lärm der Schiffsmotoren hinterlässt
seine Spuren.
In den Anfängen der 80ziger Jahre war Ede Mitglied in der
Gruppe Jeverland. Hier zeichnete er sichals sehr guter Elektriker aus, denn diesen Beruf hatte er ja mal gelernt. Als die elektrische Installation im Klubheim der Gruppe Jeverland installiert wurde war sein Rat gefragt und das
sparte uns damals sehr viel Geld, die Installationsfirma war froh über seine Anregungen und die Anlage funktioniert bis heute fehlerfrei.
Im Jahr 1977 fand bei der Gruppe Wilhelmshaven die
„Bundessieger-Prüfung“ statt. Für die jüngeren unserer Sportskollegen, das war
der frühere Name der „Deutschen Meisterschaft IPO“. Hier war Ede als Schutzdiensthelfer
für den zweiten Teil der Abteilung C eingesetzt. Das Publikum ging voll mit, wenn Ede bei der
Übung „Lange Flucht“ dem Hund entgegenstürmte und dem Hundeführer mit
Donnerstimme zurief „Lass ihn fliegen“ und kurz vorm Anbiss ebenso laut den
Hund anbrüllte „Geh nach Hause“.
Ich bin ja der Meinung, dass er dabei den müdesten Hund
noch einmal richtig wachgerüttelt hat, denn wie die Hunde in den Ärmel flogen,
das war eine wahre Freude für das Publikum. Was aber dabei besonders wichtig
war, diese ganzen Aktionen gingen ohne jegliche Verletzungen ab.
Ede, geprägt von einem großen Gerechtigkeitssinn, hat sich um viel gekümmert, im "Jetzt" betrachtet könnte
man meinen manchmal um zu viel. Eingebracht hat es ihm nichts, wenn man von
einem verlorenen Gerichtsprozess absieht. Ansonsten ist er für seine Gruppe
aufgegangen bis zum Schluss. Seine Pfeife ging nie aus und der Jimmy Bimmy (Jim
Beam) schmeckte ihm immer.
Im September 2007 musste Ede ins Krankenhaus und er wurde in
Oldenburg operiert. Danach war Ede nicht mehr der Alte, die Sprache war sehr
schwach und das sprechen viel ihm schwer, er war in sich gekehrt und ruhig,
seine Ernährung fand über eine Magensonde statt. Ede hatte sehr viel Hoffnung den
Krebs zu besiegen und er war der Meinung, dass nach seiner anstehenden Chemo-Therapie
wieder alles in Ordnung kommt.
Nach der Chemo-Behandlung folgte eine Weitere. Allerdings
wurde die nicht mehr zu Ende gebracht.
Eine höhere Instanz rief Ede am 04. Oktober 2009 zu sich.
Ein Urgestein des Boxer-Klubs ging von uns und ließ uns sehr traurig
zurück.
Das Leben geht weiter, sein Boxerrüde Elvis von der Morrequelle
genannt Elli wird von seiner Lebensgefährtin Lore weiter betreut und er führt
das Leben eines Paschas.
Über Ede wäre noch viel zu berichten aber das würde hier den
Rahmen sprengen.
Schaut bei uns öfters mal rein, wir werden in
unregelmäßigen Abständen die eine oder andere Story über Ede bringen. Begonnen
haben wir schon mit zwei Rezepten von Ede, denn kochen oder „schmirgeln“ wie er
immer sagte war seine dritte große Leidenschaft neben der Marine und seinem Boxer.
Es grüßt Euch
Euer Bernd